Uruguay startet in die Erntesaison: Weizen, Gerste und Raps
- Redaktion

- vor 23 Stunden
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Mit einer Anbaufläche von über 759.000 Hektar positioniert sich das Land als verlässlicher Anbieter in einem Umfeld knapper Angebote und stabiler Nachfrage. Der Schlüssel liegt in kluger Verhandlungsführung, der Nutzung von Preisspitzen und dem Ausbau strategischer Marktbeziehungen. Die weltweite Nachfrage bleibt robust, wenn auch mit Anpassungen aufgrund geopolitischer und klimatischer Faktoren.
Mit den ersten milden Frühlingstagen beginnt die Ernte der Winterkulturen in Uruguay. Weizen, Gerste und Raps – die drei Säulen dieser Saison – verlassen die Felder mit soliden Erträgen und kommerziellen Erwartungen, die trotz globaler Volatilität konkrete Chancen für das Land bieten.
Auch in den drei mennonitischen Kolonien "El Ombú", "Gartental" und "Delta" haben die Bauern angefangen zu Dreschen. Laut Aussage der Bauern sind die Erträge gut. Bei den Preisen sieht es etwas anders aus, so ist der Preis für den Weizen nicht zufriedenstellend. Glücklicher Weise ist der Preis bei Raps aber gut.
Nationales Produktionspanorama – Ernte 2025
Weizen: 355.734 ha (+33%), geschätzte Produktion: 1.464.302 Tonnen, Durchschnittsertrag: 4.116 kg/ha
Braugerste: 271.887 ha (+42%), Produktion: 1.174.020 Tonnen, Ertrag: 4.318 kg/ha
Raps + Carinata: 103.000 ha, geschätzte Produktion: 170.654 Tonnen, Ertrag: 1.657 kg/ha
Das Wachstum der Anbaufläche spiegelt das Vertrauen der uruguayischen Produzenten wider, die auf Kulturen mit stabiler Nachfrage und Mehrwert setzen.
Inlandsnachfrage und Exportpotenzial
Weizen
Geschätzte lokale Nachfrage: 250.000–300.000 Tonnen (hauptsächlich für Mühlen und Bäckereien)
Exportvolumen: ca. 1.150.000 Tonnen (über 78 % der Gesamtproduktion)
Hauptzielmarkt: Brasilien (55–80 % des Exportweizens), gefolgt von Chile, Angola, Bangladesch und Kenia
Gerste
Die nationale Bierindustrie absorbiert nur einen kleinen Teil; der Großteil geht an exportorientierte Mälzereien
Malzexport: Brasilien nimmt 89 % des Volumens auf, Preis ca. 633 USD/Tonne
Raps
Fast die gesamte Produktion wird als Korn oder Öl exportiert, mit Fokus auf EU, China und Indien
Die Inlandsnachfrage ist marginal und beschränkt sich auf spezifische industrielle Anwendungen
Internationale Märkte und FOB-Preise (Oktober 2025)
Kultur | Durchschnittlicher FOB-Preis | Hauptabnehmer |
Weizen | 223–228 USD/Tonne | Brasilien, Türkei, Ägypten, EU |
Gerste (Malz) | 633 USD/Tonne | Brasilien, China, Saudi-Arabien |
Raps (Öl) | 450–470 USD/Tonne | EU, China, Indien, Japan |
Die globale Nachfrage bleibt stark, wenn auch mit geopolitischen und klimatischen Anpassungen. Russland und Australien führen das Angebot an günstigem Weizen an, während Kanada den Rapshandel dominiert. Uruguay muss die Bewegungen Brasiliens – seines wichtigsten Handelspartners – genau beobachten und Chancen zur Diversifizierung in Asien und Europa nutzen.
Platzierungsperspektiven und Handelsstrategie
Weizen: Uruguay festigt sich als verlässlicher Anbieter mit anerkannt hoher Qualität und dem Label „Urutrigo“ (Qualitätskennzeichnung für bestimmte Weizensorten aus Uruguay). Die Diversifizierung der Absatzmärkte ist entscheidend, um der Konkurrenz aus Russland und Argentinien zu begegnen.
Gerste: Der Ruf der uruguayischen Malzqualität wächst weiter. Die Exporte stiegen 2024 um über 300 % und sollen sich 2025 konsolidieren.
Raps: Sinkende globale Lagerbestände und geringere Weltproduktion erzeugen Preisdruck nach oben. Uruguay kann von seiner stabilen Produktion und Qualität profitieren.

Uruguay im globalen Fokus
Mit einer Anbaufläche von über 759.000 Hektar positioniert sich das Land als verlässlicher Anbieter in einem Umfeld knapper Angebote und stabiler Nachfrage. Der Schlüssel liegt in kluger Verhandlungsführung, der Nutzung von Preisspitzen und dem Ausbau strategischer Marktbeziehungen.
Informationen aus "charua.tv", Bilder private Kontakte




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