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Neustart 1525 Zürich | Die erste Erwachse- nentaufe 4/6

Aktualisiert: 28. Jan.


Zum 500-jährigen Jubiläum erscheint die Serie ‚Neustart 1525 in Zürich‘. Es geht um die erste Erwachsenentaufe und den mutigen Beginn der Täuferbewegung.


Darstellung der ersten Taufe im Hause Manz in Zürich, Schweiz, am 21. Januar 1525.
Darstellung der ersten Taufe im Hause Manz in Zürich, Schweiz, am 21. Januar 1525.

  

Ein Abend, der Geschichte schrieb

Am 21. Januar 1525 traf sich eine kleine Gruppe im Geheimen. Sie beteten, lasen die Schrift und kamen zu einem Entschluss: die erste Gläubigentaufe. Conrad Grebel taufte Georg Blaurock, der dann alle Anwesenden taufte. Damit entstand die erste täuferische Gemeinde.

„Haus zur Sonnenblume“: Ehemaliges Wohnhaus der Familie Manz in Zürich, Ort der ersten Taufe.
„Haus zur Sonnenblume“: Ehemaliges Wohnhaus der Familie Manz in Zürich, Ort der ersten Taufe.

 

Keine soziale Revolution

Diese Handlung war keine Auflehnung gegen die Obrigkeit. Die Gruppe wollte die Prinzipien der frühen christlichen Gemeinden wiederherstellen. Ihre Autorität war allein das Wort Gottes.

Historische Bibel
Historische Bibel

 

Zwinglis Vorsicht

Zwingli distanzierte sich aus Angst vor Unruhen von der Gläubigentaufe. Die Täufer folgten jedoch ihrer Überzeugung, dass Gottes Gebote über allem stehen.

„Eine verdorbene Art von Menschen, die Pest der Wiedertäufer und das Unkraut der Wiedertäufer“ Ulrich Zwingli (1484-1531)
Denkmal von Ulrich Zwingli in Zürich, Schweiz (1484–1531)
Denkmal von Ulrich Zwingli in Zürich, Schweiz (1484–1531)

  

Furcht vor Gott

Der Rat verbot die Gläubigentaufe und führte den Taufzwang für Kleinkinder ein. Doch die Täufer fürchteten nicht den Rat, sondern nur Gott. Sie blieben entschlossen, ihren Glauben trotz der drohenden Strafen zu leben.

Rathaus in Zürich, Schweiz
Rathaus in Zürich, Schweiz

 

Eine verborgene Handlung

Die Taufe war kein öffentlicher Protest. Sie geschah im Verborgenen, fernab der Öffentlichkeit. Anders als das Wurstessen war sie ein stilles Bekenntnis zum biblischen Ideal.

„Haus zur Sonnenblume“: Ehemaliges Wohnhaus der Familie Manz in Zürich, Ort der ersten Taufe.
„Haus zur Sonnenblume“: Ehemaliges Wohnhaus der Familie Manz in Zürich, Ort der ersten Taufe.

 

Eine Gemeinschaft des Glaubens

Die Täufer in Zürich waren keine Schwärmer. Sie lasen die Bibel und lebten danach. Ihr Ziel war die Wiederherstellung der neutestamentlichen Gemeinde, geprägt von Einfachheit, Gehorsam und Liebe.


Aufgeschlagene Bibel mit dem Taufbefehl aus Matthäus 28
Aufgeschlagene Bibel mit dem Taufbefehl aus Matthäus 28

  

Ein Wendepunkt

Dieses Ereignis trennte die zwinglische Reformation von der Täuferbewegung endgültig. Die Gläubigentaufe war ein Zeichen des Gehorsams und der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, die Gott allein verpflichtet war. Ihre Botschaft war klar: Zurück zur Bibel, zurück zur Urgemeinde.

Karikatur der Urgemeinde laut Apostelgeschichte
Karikatur der Urgemeinde laut Apostelgeschichte

Ausblick:

In der nächsten Folge blicken wir auf die Herausforderungen, die diese Gemeinschaft in den ersten Monaten bewältigen musste.



Weitere Folgen:






Im Herbst 2024 reiste ich mit meiner Frau nach Zürich, um die Täuferbewegung hautnah zu erleben. Dank Barbara Hutzl-Ronges packender Führung wurden die dramatischen Ereignisse lebendig. Herzlichen Dank!


Führung von Barbara Hutzl-Ronge: Wie die Täuferbewegung in Zürich entstand


Buch von Barbara Hutzl-Ronge: Zürich, Spaziergänge durch 500 Jahre überraschende Stadtgeschichten, AT Verlag, 2019, 392 Seiten


Verwendete Quellen: Eifriger als Zwingli; Die frühe Täuferbewegung in der Schweiz von Andrea Strübind, Dunker & Humbold, 2022, 617 Seiten

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