Neustart 1525 Zürich | Die erste Erwachse- nentaufe 4/6
- Andreas Tissen
- 21. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Jan.
Zum 500-jährigen Jubiläum erscheint die Serie ‚Neustart 1525 in Zürich‘. Es geht um die erste Erwachsenentaufe und den mutigen Beginn der Täuferbewegung.

Ein Abend, der Geschichte schrieb
Am 21. Januar 1525 traf sich eine kleine Gruppe im Geheimen. Sie beteten, lasen die Schrift und kamen zu einem Entschluss: die erste Gläubigentaufe. Conrad Grebel taufte Georg Blaurock, der dann alle Anwesenden taufte. Damit entstand die erste täuferische Gemeinde.

Keine soziale Revolution
Diese Handlung war keine Auflehnung gegen die Obrigkeit. Die Gruppe wollte die Prinzipien der frühen christlichen Gemeinden wiederherstellen. Ihre Autorität war allein das Wort Gottes.

Zwinglis Vorsicht
Zwingli distanzierte sich aus Angst vor Unruhen von der Gläubigentaufe. Die Täufer folgten jedoch ihrer Überzeugung, dass Gottes Gebote über allem stehen.
„Eine verdorbene Art von Menschen, die Pest der Wiedertäufer und das Unkraut der Wiedertäufer“ Ulrich Zwingli (1484-1531)

Furcht vor Gott
Der Rat verbot die Gläubigentaufe und führte den Taufzwang für Kleinkinder ein. Doch die Täufer fürchteten nicht den Rat, sondern nur Gott. Sie blieben entschlossen, ihren Glauben trotz der drohenden Strafen zu leben.

Eine verborgene Handlung
Die Taufe war kein öffentlicher Protest. Sie geschah im Verborgenen, fernab der Öffentlichkeit. Anders als das Wurstessen war sie ein stilles Bekenntnis zum biblischen Ideal.

Eine Gemeinschaft des Glaubens
Die Täufer in Zürich waren keine Schwärmer. Sie lasen die Bibel und lebten danach. Ihr Ziel war die Wiederherstellung der neutestamentlichen Gemeinde, geprägt von Einfachheit, Gehorsam und Liebe.

Ein Wendepunkt
Dieses Ereignis trennte die zwinglische Reformation von der Täuferbewegung endgültig. Die Gläubigentaufe war ein Zeichen des Gehorsams und der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, die Gott allein verpflichtet war. Ihre Botschaft war klar: Zurück zur Bibel, zurück zur Urgemeinde.

Ausblick:
In der nächsten Folge blicken wir auf die Herausforderungen, die diese Gemeinschaft in den ersten Monaten bewältigen musste.
Weitere Folgen:
Im Herbst 2024 reiste ich mit meiner Frau nach Zürich, um die Täuferbewegung hautnah zu erleben. Dank Barbara Hutzl-Ronges packender Führung wurden die dramatischen Ereignisse lebendig. Herzlichen Dank!
Führung von Barbara Hutzl-Ronge: Wie die Täuferbewegung in Zürich entstand
Buch von Barbara Hutzl-Ronge: Zürich, Spaziergänge durch 500 Jahre überraschende Stadtgeschichten, AT Verlag, 2019, 392 Seiten
Verwendete Quellen: Eifriger als Zwingli; Die frühe Täuferbewegung in der Schweiz von Andrea Strübind, Dunker & Humbold, 2022, 617 Seiten












