Bolivien
Auf die Frage "Warum es in Bolivien keinen Diesel zu kaufen gibt?" gibt es zwei Antworten.
Der Treibstoff darf nur über die staatlichen YPFB-Tankstellen verkauft werden.
Das Fehlen von ausländischen Devisen, hauptsächlich das Fehlen von US-Dollar.
Wer weitere Informationen hat, kann diese gerne an mein WhatsApp 00598 98072033 schicken.
Der Treibstoff darf nur über die staatlichen YPFB-Tankstellen verkauft werden.
Seit dem 01. Dezember 2011 gibt es in Bolivien ein Gesetz, welches den Verkauf von Treibstoff (Diesel und Benzin) regelt. Der Treibstoff darf nur noch über staatliche Tankstellen verkauft werden. Dafür ist das staatliches Erdöl- und Erdgasunternehmen Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos (YPFB). Das Gesetz wurde von der Regierung aus folgenden Gründen erlassen:
Kontrolle und Transparenz: Durch den Verkauf von Treibstoff über staatliche Tankstellen kann die Regierung besser kontrollieren, wie viel Treibstoff verkauft wird und wohin er geht. Dies hilft, Schmuggel und Schwarzmarktaktivitäten zu reduzieren.
Subventionen: Bolivien subventioniert Treibstoff, um ihn für die Bevölkerung erschwinglicher zu machen. Ohne die Subventionierung wäre der Preis doppelt so teuer wie er aktuell ist. Durch den Verkauf über staatliche Tankstellen kann die Regierung sicherstellen, dass die Subventionen korrekt angewendet werden und nicht missbraucht werden.
Sicherheit: Die Regierung kann sicherstellen, dass die Qualität des Treibstoffs den Standards entspricht und dass die Tankstellen sicher betrieben werden.
Leider führt diese staatliche Reglung nicht automatisch zu einer besseren Versorgung, wie das bolivianische Volk in der Vergangenheit immer wieder zu spüren bekam und es auch aktuell sehr stark spürt.
Das Fehlen von ausländischen Devisen, hauptsächlich das Fehlen von US-Dollar.
Ein weiterer Grund für die aktuelle Versorgungskrise beim Treibstoff ist das Fehlen von ausländischen Devisen. Hier ist hauptsächlich der amerikanische Dollar von Bedeutung. Dieses wird auch immer wieder vor Ort von der Bevölkerung angesprochen und auch in der bolivianischen Presse oft thematisiert.
Durch verschiedene Preisentwicklungen auf dem Weltmarkt bei den Rohstoffen ist es in Bolivien zu erhöhten Ausgaben bei dem Einkauf von Treibstoff gekommen. Im Jahr 2022 musste Bolivien für den Import von Treibstoff 2.120 Millionen US Dollar bezahlen. Dieses ist der höchste Wert, der bis jetzt für Treibstoffeinfuhren bezahlt worden ist.
Die höheren Ausgaben beim Import haben auch die Staatsverschuldung Boliviens in den letzten Jahren stiegen lassen. Im Jahr 2023 betrug die Schuldenquote etwa 83,63 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und wird für 2024 auf rund 86,65 % prognostiziert. Diese Schuldenquote umfasst die Schulden des Zentralstaats, der Länder, der Gemeinden und der Sozialversicherungen
Informationen aus der Zeitung "El Deber" und Berichten aus den mennonitischen Kolonien
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