Tauffeier inmitten von Kriegszeiten
- Redaktion

- 9. Aug.
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Am Sonntag den 03. August fand in der evangelisch christlichen Baptistengemeinde in Magala in der Westukraine eine besondere Tauffeier statt. Trotz des anhaltenden Krieges, der das Land seit Februar 2022 erschüttert, versammelten sich Gläubige, Familien und Freunde, um Zeugen eines tief bewegenden Glaubensschrittes zu werden. Es ist schön zu sehen, dass Gottes Reich sich nicht durch Kriege und Kriegsgeschrei aufhalten lässt.


Der Taufgottesdienst begann am Vormittag im Freien auf dem Grundstück der Gemeinde, wo sich auch das Taufbecken befand. Es wurde eine Predigt über die Taufe gehalten und der Gemeindechor sang Lieder.

Anschließend wurden die Täuflinge im Taufbecken getauft. Es waren an diesem Sonntag fünf Menschen, die durch die Taufe ihren Wandel mit Gott bezeugt haben. Eine andere Schwester hatte sich bereits vorher in dieser Gemeinde taufen lassen. So war die Freude bei der Gemeinde und sicherlich auch im Himmel groß, dass sechs Seelen der Gemeinde Jesu Christi zugetan wurden.

Bei den Täuflingen kamen die zwei jungen Männer aus christlichen Familien. Das Ehepaar und die anderen zwei Täuflinge (auch die Frau die sich vorher hat taufen lassen) kamen aus der Welt. Zwei von ihnen waren auf Flüchtlinge aus der Ostukraine. So können wir auch hier sehen, wie der Herr in der Ukraine wirkt, indem immer noch Menschen zum lebendigen Glauben an Gott finden.

Nach der Taufhandlung wurde der Gottesdienst im Gemeindehaus fortgeführt. Während sich die Täuflinge umzogen, sag die Gemeinde gemeinsam Lieder. Anschließend wurde der Gottesdienst mit Chorgesang weitergeführt. Es folgte eine Predigt zur Ermahnung und zur Erbauung der Gemeinde.




Danach wurde über die Neugetauften gebet und sie dem Segen Gottes anbefohlen. Der Chor sang ein Lied zur Begrüßung der neuen Gemeindemitglieder, die von der Gemeindeleitung mit Handschlag begrüßt wurden.



Nach der Begrüßung der neuen Gemeindemitgliedern wurde das "Heilige Abendmahl" gefeiert. Dazu gab es auch wieder eine Predigt, die an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuze auf Golgatha erinnerte. Nach der Abendmahlsfeier, welche die Neugetauften zum ersten Mal beiwohnten, war der Gottesdienst beendet. Aber die Tauffeier ging noch weiter.

Die Gemeinde hatte für alle Anwesenden ein gemeinsames Mittagessen vorbereitet. Es gab das typisch ukrainische Gericht, welches auch unter den Mennoniten weltweit gut bekannt sein dürfte, nämlich Plov. Der Plov wurde traditionell in einem Kasan zubereitet.

Ein Kasan ist traditioneller Topf aus Gusseisen oder Aluminium. Er hat eine charakteristische, halbkugelförmige Form und wird hauptsächlich zum Kochen im Freien über offenem Feuer verwendet. Der Kasan ist bekannt für seine gleichmäßige Wärmeverteilung und wird für eine Vielzahl von Gerichten, wie Eintöpfe, Suppen und vor allem das Reisgericht Plov, verwendet.

So hatten die Gemeinde unter sich und auch mit den anwesenden Gästen eine gute und gesegnete Zeit während des Essens und auch noch danach.

Die Glaubensgeschwister in der Ukraine dürfen uns ein Glaubensvorbild sein. Sie schaffen es sich in schwierigen Zeiten nicht entmutigen zu lassen, sondern trotz allen fröhlich dem Herrn zu dienen. Christen in der westlichen Welt lassen sich allzu oft von Umständen leiten. Das führt dann schnell dazu, dass die Freude am Herrn verloren geht und die Gläubigen träge werden. Bei den Gläubigen in der Ukraine können wir sehen, wie durch die Kraft und das Vertrauen auf den Herrn die Glaubensgeschwister freudigen Glaubensmut haben und, trotz aller Schwierigkeiten weiter an der Gemeinde Gottes bauen.




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