Starkes Unwetter in Paraguay: Bis zu 200 Millimeter Regen
- Redaktion

- vor 18 Stunden
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Ein kräftiges Sturm- und Regenband hat in den vergangenen Tagen weite Teile Paraguays erfasst. Besonders im Norden und Nordosten fielen teils extreme Niederschlagsmengen, örtlich begleitet von stürmischen Böen. Nach Angaben der staatlichen Dirección de Meteorología e Hidrología (DMH) wurden in Messstationen in Canindeyú und San Pedro außergewöhnlich hohe Regenmengen registriert – darunter 197 mm (Planagro/MOPC, Canindeyú) und 183 mm (Choré, San Pedro). In vielen weiteren Landesteilen lagen die Summen laut DMH meist zwischen 40 und 100 mm.
Krankenhaus in Santa Rosa del Aguaray unter Wasser – Evakuierung per Ambulanz und Helikopter
Besonders dramatisch war die Lage in Santa Rosa del Aguaray (Departamento San Pedro): Dort führte Starkregen zu Überschwemmungen im örtlichen Krankenhaus. Medienberichte sprechen von Evakuierungen von Patientinnen und Patienten, darunter auch Kinder; teils mussten Menschen per Helikopter in weiter entfernte Kliniken verlegt werden. Laut dem EFE-Bericht, der in paraguayischen Medien aufgegriffen wurde, waren 20 Patientinnen und Patienten betroffen, darunter auch Intensivpatienten; im Einsatz waren u. a. die Notfallbehörde SEN, das Gesundheitsministerium und die Stromgesellschaft ANDE. „Die Situation bleibt kritisch“, berichtete Última Hora am Samstag: Besonders die Pädiatrie sei weiterhin beeinträchtigt; das Krankenhaus und die Bevölkerung fordern eine dauerhafte bauliche Lösung, damit sich solche Vorfälle bei künftigen Starkregen nicht wiederholen.

Regen-Schwerpunkte: Canindeyú, San Pedro – weitere Schäden in Concepción
Última Hora meldete für das Unwetter am Freitag in der Fläche teils sehr hohe Summen und nannte als besonders betroffene Regionen Canindeyú (bis etwa 189,7 mm) und San Pedro (rund 140 mm), außerdem Werte um 109 mm in Teilen von Presidente Hayes. Aus dem Departamento Concepción wurden zudem Sturmschäden gemeldet: In ländlichen Bereichen der Distrikte Loreto und Paso Horqueta seien Dächer abgedeckt, Bäume und Strommasten umgestürzt und größere Bereiche zeitweise ohne Strom gewesen; dort wurden rund 70 mm Regen registriert.
Auch aus den mennonitischen Kolonien wurden starke Regenfälle gemeldet. So hat es in der Kolonie "Rio Verde" über 150 Millimeter geregnet. Es kam zu Überschwemmungen und reißenden Wasserströmen.
Meteorologie setzt auf neue Frühwarnstufe „Estado de atención“
Die DMH hatte bereits vor dem Eintreffen des Systems mehrfach gewarnt. ABC Color berichtete, Meteorologie führe zusätzlich zu den klassischen Sonderbulletins einen neuen, vorgelagerten Hinweis ein („estado de atención“), der früher und stärker präventiv informieren soll. In den Vorab-Prognosen war u. a. von 50–90 mm, lokal auch über 120 mm, sowie Windböen um 120 km/h und möglichem Hagel die Rede. Radio Monumental zitierte den Meteorologie-Direktor Eduardo Mingo zudem mit dem Hinweis, dass in Asunción zunächst „erst“ 12 mm gefallen seien – die Hauptintensität werde jedoch im Tagesverlauf erwartet.
Im aktuellen Lagebericht der DMH hieß es, dass Gewitter und Regen am Samstag vor allem in nördlichen und östlichen Regionen anhalten können; für Montag wurden erneut Gewitter über größeren Teilen des Landes in Aussicht gestellt.
Hinweise der Behörden (Auswahl): Bei Unwetterwarnungen empfehlen paraguayische Medien und Meteorologie u. a., tieferliegende Straßenabschnitte zu meiden, nicht durch überflutete Bereiche zu fahren, lose Gegenstände zu sichern und offizielle Warnmeldungen der DMH sowie Anweisungen der Notfallbehörden zu beachten.

Informationen aus den Zeitungen "ABC Color", "La nacion" und "ultima hora" übersetzt und ergänzt




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