Schüler in Santa Cruz erhalten den „Bono Juancito Pinto“
- Redaktion

- 10. Nov.
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Die bolivianische Regierung hat erneut mit der Auszahlung des „Bono Juancito Pinto“ begonnen – einem jährlichen staatlichen Zuschuss in Höhe von 200 Bolivianos (ca. 26 Euro), der Schülern helfen soll, ihre Schulausbildung fortzusetzen und die Schulabbrecherquote zu senken. In Santa Cruz profitieren in diesem Jahr über 675.000 Schülerinnen und Schüler von dieser Maßnahme.
Die Auszahlung begann am 13. Oktober und wird bis zum 29. November fortgesetzt. In der Hauptstadt Santa Cruz de la Sierra erfolgt die Auszahlung gestaffelt nach der Endziffer des Personalausweises der Eltern oder Erziehungsberechtigten, um lange Warteschlangen zu vermeiden. In ländlichen und abgelegenen Regionen übernehmen Lehrkräfte und mobile Brigaden, unterstützt vom Militär, die Verteilung des Geldes direkt an die Schüler.

Die Auszahlung erfolgt über 56 autorisierte Finanzinstitute, darunter der staatliche Banco Unión, der den Großteil der Transaktionen abwickelt. Für den Erhalt des Bonus müssen die Eltern lediglich ihren gültigen Ausweis sowie eine einfache Fotokopie vorlegen. In Ausnahmefällen – etwa bei fehlenden Erziehungsberechtigten – können Lehrkräfte als Bevollmächtigte einspringen.
Der „Bono Juancito Pinto“ wird landesweit an über 2,3 Millionen Schüler ausgezahlt und ist mit einem Gesamtbudget von 474,3 Millionen Bolivianos ausgestattet. Finanziert wird das Programm durch Beiträge von 27 staatlichen Unternehmen, darunter YPFB, ENDE und Entel.
Die Maßnahme wurde 2006 ins Leben gerufen und hat sich seither als wirksames Instrument zur Förderung der Bildung etabliert. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stellt der Bonus für viele Familien eine wichtige Unterstützung dar. Ein Vater, der frühmorgens vor einer Bank in Santa Cruz wartete, sagte: „Diese 200 Bolivianos helfen uns sehr – gerade jetzt, wo alles teurer wird.“

Auch in den mennonitischen Schulen in den Kolonien wird, sofern sie staatlich registriert sind, der "Juancito Pinto" an die Schüler ausgezahlt. Dieses trifft aber nur auf eine geringe Anzahl von Schulen, wie Beispielsweise die Schule in der Kolonie Chihuahua, Morgenland, Horizonte und Nueva Estrella.
Informationen aus der Zeitung "El deber" übersetzt und erweitert




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