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AutorenbildKlaus Klaassen

Mennonitische Siedlung Giethoorn

Aktualisiert: 26. Okt.



Die Gegend um Giethoorn herum ist eine sehr sumpfige Gegend. Ab dem Jahre 1530 siedelten sich hier Taufgesinnte (später Mennoniten genannt) an, um der Glaubensverfolgung zu entgehen. Bis heute leben hier noch Mennoniten als Nachfahren der damaligen Täufer.



Im 16. Jahrhundert war die Gegen um Giethoorn sehr lebensfeindlich, da es sich hier um eine Moorlandschaft handelte. Freiwillig wollte hier keiner leben. So diente dieser Raum den Taufgesinnten als Rückzugsraum vor der Verfolgung durch die katholische Kirche.


Nach und nach siedelten immer mehr und es entstand eine aufblühende Siedlung. Als später unter der Reformierten Kirche in den Niederlanden die Verfolgung endete, konnte sich diese mennonitische Siedlung entfalten und die Siedler kamen zu Wohlstand.


Das Sumpfgebiet wurde abgegraben und Wohninseln angelegt. Da es sehr sumpfiges Gebiet war, wurden keine Straßen, sondern Kanäle angelegt um zu den einzelnen Wohnstellen zu kommen. Auch heute noch gibt es hier sehr wenige Straßen und der Verkehr passiert hauptsächlich über die Kanäle mit Booten.



Im Jahre 1871 baute die mennonitische Gemeinde, deren Wurzeln bis ins Jahr 1530 zurückgehen, hier in der Siedlung eine Kirche. Diese Kirche wurde von der mennonitischen Gemeinde durchgehen genutzt und es finden auch heute noch Gottesdienste hier statt.


Mit zunehmender wirtschaftlichen Entwicklung kam auch der Wohlstand. Die Häuser wurden größer und aus Stein gebaut. Bei einer Fahrt durch den Kanal können diese Häuser auch heute noch bewundert werden.


In dieser Siedlung gab es auch eine Schule mit Lehrerwohnung. Diese wurde lange Zeit von den Bewohnern der Siedlung genutzt, steht aber heute leer, da die Kinder auf staatliche Schulen in der Umgebung gehen.


Früher lebten die Siedler hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Zeugnisse davon sind heute noch erkennbar. So wurde hier, wie bei vielen Mennoniten üblich Milchwirtschaft betrieben. Die Besonderheit hier ist aber, dass die Milchkannen nicht mit dem Pferdewagen abgeholt wurden, sondern mit dem Boot.


Dieses Art des Milchtransportes mit dem "Milchboot" stellt unter den mennonitischen Siedlungen weltweit eine Einzigartigkeit dar.


Die Wirtschaft hat sich im Laufe der Zeit geändert, und so arbeiten heute die meisten Bewohner dieser Siedlung außerhalb. Eine wichtige Einnahmequelle ist heute auch der Tourismus. Gäste aus aller Welt kommen hierher um diese mennonitische Siedlung zu besuchen und können mit Touristenboote die Kanäle der Siedlung durchfahren.







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