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AutorenbildKlaus Klaassen

Mennoniten: Die drittgrößte Volksgruppe in Bolivien

Aktualisiert: 28. Aug. 2023


Bolivien

Die Mennoniten gehören in der Stadt "Santa Cruz" schon fast zum alltäglichen Bild. In vielen Teilen der Stadt sind sie zu sehen. Aufgrund ihrer Kleiderordnung sind sie auch gut erkennbar. Es gibt in "Santa Cruz" eine Straße da sind fast ausschließlich Mennoniten aus den Kolonien zu sehen. Es ist die Straße "10 de agosto" wo die Mennoniten hauptsächlich einkaufen gehen. Aber auch im Rest der Stadt und auf den Zufahrten sind viele Mennoniten zu sehen.



Laut dem Zeitungsartikel aus "Los Tiempos" vom 31.07.2023 stellen die Mennoniten die drittgrößte Volksgruppe in Bolivien dar.


Bei der Volkszählung im Jahr 2012 wurden die Zugehörigkeiten zu den einzelnen Indianerstämmen erfasst. Weitere Aspekte der Zugehörigkeit wurden nicht erfasst.


Laut der Volkszählung sind die Quechua mit 1.281.116 Stammeszugehörigen der größte Indianerstamm Boliviens. Ihm folgen die Aimara mit 1.191.352 Stammesangehörigen. Diese zwei Indianerstämme sind die größten in Bolivien und machen zusammen 88% der indigenen Bevölkerung Boliviens aus. Danach folgen die Indianerstämme Chiquitano mit 87.885 Stammesmitglieder, die Guaraní mit 58.900 Stammesmitgliedern und die Mojeño mit 31.058 Stammesmitglieder.


Die Anzahl der in Bolivien lebenden Mennoniten ist nicht eindeutig zu beziffern. Vorsichtige Studien gehen von ca. 100.000 mennonitischen Siedlern aus, die in den mennonitischen Kolonien Boliviens leben. Eine Studie von bolivianthoughts.com welche 2019 gemacht wurde, beziffert die Anzahl der in Bolivien lebenden Mennoniten mit 150.000 Siedler die in 120 meist traditionellen Kolonien leben.


Somit haben die Mennoniten die Indianerstämme der Chiquitano, der Guaraní und der Mojeño zahlenmäßig überholt.


Dass die Mennoniten die drittgrößte Volksgruppe in Bolivien geworden sind, hängt zum einen mit den kinderreichen mennonitischen Familien zusammen, die zwischen 5 und 10 Kinder pro Familie haben. Zum anderen ist die mennonitische Gemeinschaft aber auch durch die Zuwanderung von Mennoniten aus Ländern wie Mexiko, Kanada, USA, Paraguay, usw. gewachsen.


Die Mennoniten sind nicht nur zahlenmäßig ein ernstzunehmender Faktor in Bolivien, auch wirtschaftlich spielen die mennonitischen Kolonien eine wichtige Rolle.



So produzierten die mennonitischen Kolonien im Jahr 2015 16% der gesamten Sojaernte die in Bolivien eingebracht worden ist. Der Verkaufserlös der Sojaernte belief sich nach Hochrechnungen auf 127 Millionen US Dollar.



Zu der Landwirtschaft kommen noch weitere Bereiche wie die Milchproduktion und die Züchtung von Hühnern und Schweinen hinzu.


Nach Schätzung der Weltbank im Jahr 2021, betrug die Bevölkerung von Bolivien 12 Millionen Einwohner. Wenn die Anzahl der in Bolivien lebenden Mennoniten mit 150.000 angenommen wird, so beträgt der Anteil der Mennoniten 1,25% der bolivianischen Bevölkerung.


Informationen aus der Zeitung "lostiempos.com" Übersetzt, ergänzt und angepasst.




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