
Die Kuppelkirche in Witmarsum wurde im Jahre 1633 gebaut. Die Geschichte dieser Kirche ist aber viel länger und beginnt im Jahre 1200 als an dieser Stelle eine katholische Kirche gebaut wurde. Dieses alte Gebäude ist aber im Jahre 1631 völlig abgebrannt. Bis ins Jahr 1580 fanden hier katholische Gottesdienste statt, dann übernahm die reformierte Kirche das Gebäude.
In dem alten Kirchengebäude diente Menno Simons als Pfarrer von 1532 bis hin zu seinem Austritt aus der katholischen Kirche am 30. Januar 1536. Die Glocke in der Kuppel der Kirche stammt noch aus der Zeit von Menno Simons. Ebenso der Steinfußboden in der Kirche. Dieser ist auch noch original aus der Zeit von Menno Simons.


Die Kanzel befindet sich in der Mitte des Kirchengebäudes. Die Sitzplätze für die Kirchenbesucher verteilen sich zur rechten und zur linken Seite der Kanzel. Ebenso befinden sich Sitzplätze gegenüber der Kanzel, für ehemals privilegierte Besucher.

Wenn man von der Kanzel nach links schaut, dann sieht man den Eingang in den Kirchensaal und darüber die imposante Orgel. Diese Orgel stammt aus dem Jahre 1855 und zeugt von dem zunehmenden Wohlstand der Mennoniten.

Wenn man von der Kanzel nach rechts schaut, blickt man zur anderen Stirnseite des Gebäudes wo sich auch ein Ausgang befindet. In diesem Bereich sind die steinernen Bodenplatten sehr gut zu sehen.

In der Kirche gab es, wie damals üblich, eine strenge Sitzordnung. Die Frauen saßen von den Männern getrennt. Auf der Seite direkt neben der Kanzel waren die Plätze für die Frauen und auf der gegenüberliegenden Seite saßen die Männer.

Jeder hatte seinen festen Platz, da die Kirchenmitglieder für die Plätze Miete zahlen mussten. So hatte jede Familie ihren Stammplatz. Dieses ist immer noch an den Familienwappen welche in die Bänke geschnitzt wurden erkennbar.

Die Inneneinrichtung ist aus Holz und stammt aus dem Jahre 1683. Um die Ausstattung etwas edler aussehen zu lassen, wurden die Holzsäulen und Balken so angestrichen, dass diese wie Marmorsäulen aussehen.
Die reformierte Kirche nutzt dieses Kirchengebäude auch heute noch für Gottesdienste. Im Sommer werden hier die Gottesdienste abgehalten, im Winter werden die Gottesdienste in ein kleineres Gebäude verlegt, da dieser große Raum schwer zu heizen ist. Aktuell hat diese Gemeinde 50 Mitglieder.
Es gibt in dieser Kirche auch eine Ausstellung zu den Mennoniten, welche nach Aussagen der Gemeindemitglieder vor Ort oft von Mennoniten aus Amerika besucht wird.
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