Im Jahre 1560 übersetzte der Mennonit Nicolaas Biestkens die Bibel ins holländische. Diese Bibel hatte erstmalig ein Register und eine Verseinteilung.
Nicolaas Biestkens ist einer der bekanntesten reformatorischen Buchdrucker der Niederlande. Er gehörte zu den Mennoniten. 1560 erschien erstmals eine niederländische Bibel mit seinem Druckvermerk und zwei Jahre später folgte eine handliche Ausgabe des Neuen Testaments.
In den folgenden 160 Jahren erlebten die Bibel etwa 30, das Neue Testament etwa 70 Nachdrucke; immer mit dem als absatzförderndes Markenzeichen dienenden Druckvermerk „Gedruct na de Copye van Nicolaes Biestkens“, aber ohne Angabe des Druckortes.
Bis in die jüngste Zeit galt Biestkens als Emder Drucker (seine Bibel hat die Emder Ausgabe von Gailliart und Mierdman von 1558 zur Vorlage), doch konnte trotz erheblicher Anstrengungen für diese Lokalisierung in den Archiven kein Beleg beigebracht werden.
Dagegen ist jüngst ein Hinweis gefunden worden, wonach Biestkens 1559 in Groessen druckte, einem Grenzort im Herzogtum Kleve, der heute Teil der niederländischen Gemeinde Zevenaar ist, damals aber noch selbständig war und auf deutschem Gebiet lag.
Paul Valkema Blouw listet insgesamt 14 Drucke (Bibeln und Täuferschriften) auf, die Biestkens zwischen 1558 und 1562 in Groessen gedruckt haben soll.
Der "Biestkens" Bibel und dem Neuem Testament liegen Lutherübersetzungen zugrunde.
Sie brachten den niederländischen Text erstmals in Verseinteilung. Durch die Verwendung einer kleinen Drucktype blieben die Bücher handlich und niedrig im Preis.
Populär wurden sie vor allem bei den Täufern, auf die das Register mit den für täuferisches Bibelverständnis zentralen Begriffen wie „Bann“, „Taufe“, „Eid“ zugeschnitten war. Noch im 19. Jahrhundert sollen diese Ausgaben in niederländischen Täufergemeinden in Gebrauch gewesen sein.
Informationen aus der Bibliothek Ostfriesische Landschaft
Die Bilder stammen aus der Bibliothek in der mennonitischen Gemeinde in Haarlem
Comments