"Ausruf" in einer mennonitischen Kolonie
- Wilhelm Voth
- 24. März
- 1 Min. Lesezeit

Der Begriff "Ausruf" wird vielen in der Art und Weise wie er bei den Mennoniten gebraucht wird unbekannt sein. Unter Ausruf verstehen die konservativen Mennoniten eine Versteigerung innerhalb der Kolonie. Das Begriff "Ausruf" könnte von der Tätigkeit des Versteigerers her kommen, der bei der Versteigerung die einzelnen Gebote laut ausruft. Eine andere Erklärung wäre auch möglich, da die Versteigerung durch öffentliche Bekanntgabe ausgerufen wird.
Ein anderer Begriff der hier auch verwendet wird, ist "Remate" ein Wort welches der spanischen Sprache entlehnt ist und das mit "Ausverkauf" oder auch "Höchstgebot" übersetzt werden kann.

Ein "Ausruf" wird in der Regel gemacht, wenn ein Bauernhof aufgelöst wird. Dieses kann durch Wegzug oder auch durch Todesfall nötig werden. Beim "Ausruf" wird dann auch das ganze Inventar versteigert. Angefangen bei Haushaltssachen, über die Geräte auf dem Hof bis hin zu den landwirtschaftlichen Maschinen.

So ein "Ausruf" ist in der Kolonie immer ein großes Ereignis. Alle Koloniebewohner kommen zu dem "Ausruf" ob sie etwas kaufen wollen oder nicht. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis wo man sich trifft.

Bei dem "Ausruf" geht es dann auch gar nicht nur um die zu versteigernden Sachen, sondern es geht auch um um Geselligkeit und Gemeinschaft. Dafür werden dann auch Essen und Trinken angeboten und auch Spiele für die Kinder.

Auch die mennonitischen Jungen besichtigen interessiert was es hier alles zu ersteigern gibt.

Comentarios