Über 10.000 Mennoniten leben in Durango, Mexiko
- Redaktion

- 12. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. März

In der Gemeinde Nuevo Ideal, Durango, befindet sich eine der größten mennonitischen Kolonie in Mexikos. Obwohl sie vor einem Jahrhundert gegründet wurden, haben sie ihre Kultur, Sprache und Traditionen bewahrt.
Durango ist einer der mexikanischen Bundesstaaten mit der größten Anzahl von Mennoniten. Hier leben in der Kolonie Nuevo Ideal rund 10.000 Mennoniten in 34 Dörfern. Diese Kolonie ist etwa zwei Stunden von der Landeshauptstadt entfernt.
Seit ihrer Ankunft vor mehr als einem Jahrhundert haben sich die Mennoniten als grundlegender Teil der lokalen Wirtschaft etabliert. Sie bewahren ihre Traditionen und Bräuche und stellen sich gleichzeitig auf die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen in ihrer Umgebung ein.

Wie ist die mennonitische Kultur in Durango?
Die Mennonitengemeinde zeichnet sich durch eine starke Verbundenheit mit ihren Wurzeln und Werten aus. Im Laufe der Jahre haben die Mennoniten bei der mexikanischen Regierung immer wieder um die Erlaubnis gebeten, sich weiter im Land niederzulassen, immer unter der Bedingung, dass sie ihre Lebensweise, Bräuche und Traditionen beibehalten können.

Den Behörden zufolge sind die Mennoniten kooperativ organisiert und pflegen eine sehr spezifische Sozialstruktur mit einem Kolonievorsteher und auch mit Dorfvorsteher in jeder Kolonie. Diese Positionen, werden durch Wahlen besetzt und eine Person kann bis zu dreimal wiedergewählt werden kann.

Was ihr Bildungssystem betrifft, besuchen mennonitische Kinder Schulen, in denen sie in Deutsch unterrichtet werden und neben Mathematik, Fremdsprachen (Landessprache) und anderen für ihre Entwicklung wichtigen Fächern.

Das soziale Leben innerhalb der Gemeinschaft ist außerdem durch die Konzentration auf Arbeit und Religion geprägt und die Interaktionen mit Außenstehenden außerhalb der Kolonie sind minimal.
Worauf basiert die Wirtschaft der Mennonitengemeinde in Durango?
Eine der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen der mennonitischen Kolonien in Durango ist die Käseproduktion. In der Region Nuevo Ideal werden hochwertige Käsesorten wie Cheddar und Chihuahua hergestellt der nicht nur in Mexiko gerne gekauft wird, sondern der auch in die Vereinigten Staaten exportiert wird.

Es ist wichtig hervorzuheben, dass es sich bei der Käseproduktion um ein Genossenschaftsunternehmen mit über 700 Mitgliedern handelt, die sich die Gewinne zu gleichen Teilen teilen. Neben der Käserei sind Landwirtschaft und Viehzucht wichtige Aktivitäten der Kolonie.

Obwohl sich die Mennoniten in manchen Bereichen nicht an den technologischen Fortschritt angepasst haben, erreichen sie doch mit ihrer Arbeitsdisziplin, beträchtliche Erfolge, nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch auf breiteren Märkten.
Auch die Produktion von Wurst und anderen Fleischprodukten ist eine wichtige Aktivität und die Viehzucht spielt eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Stabilität der Gemeinde.
Mennoniten in Durango haben Probleme mit der Titelvergabe ihrer Ländereien
Trotz ihres wirtschaftlichen Erfolgs stehen die Mennoniten in Durango vor mehreren Herausforderungen, die vor allem ihren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und eine stärkere Integration in die übrige Gesellschaft betreffen. Obwohl die Regierung des Bundesstaates Durango daran arbeitet, die Mennoniten als ethnische Minderheit anzuerkennen, bestehen weiterhin Probleme wie das Fehlen von Besitzurkunden für ihr Land und die Sprachbarriere bei Gerichtsverfahren.

Auch wenn es Probleme zu lösen gibt, sind die Mennoniten von Durango ein Vorbild an Ausdauer und Teamarbeit. Sie konnten sich an neue Marktanforderungen anpassen, ohne ihre kulturelle Identität aus den Augen zu verlieren. In den letzten Jahren waren sie sogar Teil von Tourismusprogrammen wie „Destinos Durango“, die das Bewusstsein für ihre Traditionen und ihre Bedeutung im Staat schärfen sollen.
Artikel aus der Zeitung "noro.mx" Übersetzt und angepasst




Kommentare