Mennoniten in Paraguay: Eine fotografische Ausstellung
- Redaktion

- 23. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Okt.

Vom 18. September bis zum 30. November 2025 präsentiert das Centro de Arte Alcobendas eine eindrucksvolle Fotoausstellung des spanischen Fotografen Miguel Bergasa, die sich der Lebenswelt der Mennoniten in Paraguay widmet.
Eine Gemeinschaft jenseits der Moderne
Die Ausstellung zeigt über 30 Jahre dokumentarischer Arbeit Bergasas, der seit 1988 regelmäßig die Kolonie Nueva Durango besucht hat – eine mennonitische Siedlung, die von Familien aus Mexiko gegründet wurde. Die Fotografien geben Einblick in ein Leben, das sich bewusst von der Moderne abgrenzt: ohne Strom, ohne fließendes Wasser, mit religiösen Regeln und einem Alltag, der von Landwirtschaft, Bibelstudium und Gemeinschaftsarbeit geprägt ist.
Historischer Hintergrund
Die Mennoniten stammen ursprünglich aus Holland, der Schweiz und Deutschland und wanderten über Russland und Nordamerika schließlich nach Lateinamerika aus. In Paraguay fanden sie einen Ort, an dem sie ihre traditionellen Werte und Lebensweise bewahren konnten – fernab von technologischem Fortschritt und gesellschaftlichem Wandel.
Die fotografische Perspektive
Bergasas Bilder zeigen Männer und Frauen in der für Mennoniten typischen Kleidung des 19. Jahrhunderts, bei der Arbeit, im Gebet oder im familiären Alltag. Besonders in seinen späteren Besuchen – 2003, 2011 und 2017 – vertiefte der Fotograf seine Perspektive und dokumentierte auch Momente, die sonst der Öffentlichkeit verborgen bleiben, die aber das innere Wesen dieser abgeschiedenen Gesellschaft offenbaren.
Ein Zeugnis kultureller Vielfalt
Die Ausstellung ist mehr als eine ethnografische Studie – sie ist ein visuelles Zeugnis für kulturelle Vielfalt und religiöse Standhaftigkeit der Mennoniten. Sie lädt Besucher dazu ein, über Identität, Tradition, Glaube, Standhaftigkeit und den Wert des Andersseins nachzudenken.
In seinen über drei Jahrzehnte währenden Besuchen bei verschiedenen mennonitischen Gemeinschaften hat Miguel Bergasa ein einzigartiges fotografisches Zeugnis geschaffen.

Bergasa setzte sich das Ziel, das Leben der sogenannten „Altkolonier“ (Old Colony) zu dokumentieren. Diese traf er in der Kolonie Nueva Durango in Paraguay, wo sie 1978 aus Mexiko eingewandert waren. Der Großteil der in seinem Buch gezeigten Fotografien entstand in dieser Siedlung – der konservativsten unter den heute existierenden Gruppen.
Darüber hinaus besuchte Bergasa auch andere, weniger orthodoxe Kolonien, darunter:
In Paraguay (Chaco-Region): Menno (Loma Plata), Fernheim (Filadelfia), Neuland (Neu-Halbstadt) und Madelon.
In Ostparaguay: Campo 9, San Ignacio und die amische Kolonie „Luz y Esperanza“.
In Bolivien: die Kolonie Montero Hugo im Departamento Santa Cruz.
In Mexiko: die Region Cuauhtémoc im Bundesstaat Chihuahua.
Diese Begegnungen flossen in Bergasas Buch und seine fotografischen Projekte ein, die einen seltenen Einblick in das Leben einer Glaubensgemeinschaft bieten, die zwischen Tradition und Wandel ihren eigenen Weg sucht.
CENTRO DE ARTE ALCOBENDAS
MARIANO SEBASTIÁN IZUEL, 9
28100 Alcobendas (Madrid)
Teléfono: 91 229 49 40
Informationen aus der Zeitung "pressnorte" und dem Michael Bergasa persönlich




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