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AutorenbildKlaus Klaassen

Amsterdam, die Stadt der religiösen Toleranz

Aktualisiert: 7. Nov.


Um das Jahr 1250 siedelten die ersten Siedler in der Region der heutigen Stadt Amsterdam. Es waren hauptsächlich Bauern und Fischer. Der Name Amsterdam stammt zu einen von dem Fluss Amstel ab und zum anderen von dem als Schutz vor Sturmfluten errichtetet Damm .


Im 16. Jahrhundert kamen viele Glaubensflüchtlinge auf der Flucht vor der spanischen Inquisition aus den südlicheren Regionen nach Amsterdam. So entstand schon bereits 1530 in Amsterdam eine Täufergemeinde.


1535 kam es in Amsterdam zu einem Täuferaufstand, wo gläubige Täufer in der Naherwartung des Kommens Jesus Christi versuchten ihre Mittmenschen zum Glauben zu bewegen. Dieser Ausstand wurde grausam niedergeschlagen und die Beteiligten hingerichtet.


Ab dem Jahre 1550 begann der Calvinismus sich in den Niederlanden auszubreiten. Der Calvinismus der zunächst breiten Fuß in der Bewegung der Sakramentarier fand, wurde auch schließlich auch von dem Adel und dem Bürgertum angenommen. So lehnte sich im Jahre 1565 der Adel gegen die Herrschaft der Habsburger auf und es kam zu einem Krieg, der im Jahre 1581 mit der Teilung in das heutige Königreich Niederlande und das heutige Belgien endete. Das Königreich der Niederlande wurde calvinistisch und Belgien kehrte zum Katholizismus zurück.


Unter dem Calvinismus endete die religiöse Verfolgung und andere Religionen wurden geduldet. So kam es auch dazu, dass die Mennoniten sehr früh in Amsterdam eine Kirche bauen konnten.

Da die Mennoniten nur eine geduldete Religionsgemeinschaft waren, die keine Beziehungen zum Staat pflegten, durfte die mennonitische Kirche nicht im Amsterdamer Stadtbereich erbaut werden, sondern musste außerhalb der Stadt errichtet werden. Auch durfte die Kirche von außen nicht als Kirche erkennbar sein, sondern musste hinter einer Häuserfassade versteckt sein. So wurde 1640 zwischen der Singelgracht und der Herengracht das noch heute stehende Kirchengebäude erbaut.


Die religiöse Tolerierung führte dazu, dass es in Amsterdam, neben dem Calvinismus, viele verschiedene Kirchen gab. Katholiken, Lutheraner, Juden, Reformierte und auch englische Protestanten hatten hier ihre Kirchengebäude. Manchmal waren die Kirchen, wie bei den Katholiken und den englischen Protestanten, direkt neben einander.


Die lange täuferische, bzw. mennonitische Geschichte in Amsterdam ist auch an den alten Schriften und Büchern zu erkennen, die in den Archiven der Stadt (Gemeinden) lagern.


So befindet sich in der Universitätsbibliothek in Amsterdam das einzige erhaltene Manuskript von Menno Simons. Es handelt sich um den Trostbrief an die Witwen aus dem Jahre 1559.


Hier befinden sich viele Bücher aus dem 16. Jahrhundert die von den Täufern geschrieben und gelesen wurden. So die Konkordanz von Michael Sattler geschrieben aus dem Jahre 1530.


Auch Exemplare des Märtyrerspiegels sind in der Universitätsbibliothek gelagert.


Etwas einzigartiges ist auch der original Brief von Maeyken Wens an ihren Sohn. Maeyken Wens wurde aufgrund ihres Glaubens, bzw. der Wiedertaufe zum Tode verurteilt. Ihr bewegender Brief ist im Märtyrerspiegel aufgeschrieben worden.


In der Universitätsbibliothek können auch verschiedene Bibeln aus dem 16. Jahrhundert bestaunt werden. Das besondere an den Bibeln dieser Zeit, ist der Zweifarbendruck.


Es gibt in dieser Bibliothek auch ein Exemplar von Menno Simons Fundamentbuch aus dem Jahre 1539.





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