Paraguay
Am 4. September war die Schulgemeinschaft der "Escuela Amanecer Durango" in Feierstimmung: Der Hof war feierlich geschmückt, das Schulgebäude auf Hochglanz gebracht, Schüler, Lehrer und Eltern waren fröhlich gestimmt. 10 Jahre ist es nun her, seit die ersten Schulstunden in ihrem jetzigen Schulgebäude stattfanden. Im Schulkomitee war man sich einig gewesen, dass das ein guter Grund zum Feiern war! Das eigentliche Jubiläumsdatum war der 7. Mai gewesen, doch zu dem Zeitpunkt musste die Feier aufgrund von Covid- Fällen in der Kolonie leider verschoben werden. Vier Monate später wurde das Feiern nachgeholt.
Die Schüler hatten unter Anleitung der Lehrer verschiedene Musikstücke, Lieder und Gedichte eingeübt. Das Programm wurde bereichert durch einen Beitrag eines Gründermitgliedes, Anekdoten von Ex-Schülern und einer Besinnung vom Gemeindeleiter der Evangelischen-Mennoniten-Gemeinde- Durango. Auch gab es Grüße aus verschiedenen Schulen und Gemeinden von auswärts. Meine Familie und ich waren in Vertretung des Colegio Frieslands zugegen.
Aus den Beiträgen und den Gesprächen nachher entnahm ich Folgendes:
- Der Anfang dieser neuen Schule war nicht einfach. Von außen kam viel Kritik und die Verantwortlichen selber waren sich so unsicher und unerfahren, was das Aufbauen der Schule betraf. Sicher war man sich nur: Wir wollen unseren Kindern auf schulischem Gebiet bessere Möglichkeiten bieten, wie wir sie selber hatten. Da bedurfte es viel Weitsicht, Mut, Verpflichtung und Ausdauer. Es gab immer wieder Zweifel, ob sich der ganze Aufwand denn lohnen würde. Oft ging es mehr Schritte zurück als vorwärts, aber man hat nicht aufgegeben.
- Alle Kinder sollen in dieser Schule den Zugang zur Bildung und Erziehung bekommen. Ein jeder soll sich hier geliebt und angenommen fühlen.
- Während den ersten Jahren hat die Schulgemeinschaft sehr viel Hilfe von außen erhalten, sei es jetzt mit Finanzen, mit Material oder auch in personeller Hinsicht. Vor allem wurde man auf vielen Gebetshänden getragen.
- Von Anfang an wurde Gewicht darauf gelegt, dass die Kinder ein gutes Hochdeutsch erlernten. Anfangs war es ein schwieriges Unterfangen, da Plattdeutsch doch die allgemeine Umgangssprache war und ist. Doch mit der Zeit hat die "Escuela Amanecer Durango" ein gutes Niveau in der hochdeutschen Sprache erreicht. Das bezeugen unter anderen auch die Schüler, die in weiterführenden Schulen ohne Probleme das deutsche Sprachdiplom schaffen. Gleichzeitig legt man aber auch Gewicht darauf, dass die Schüler der spanischen Sprache mächtig werden.
- Auch ist man darum bestrebt, sich zeitlich den Methoden und der Technik anzupassen. Seit einiger Zeit besitzt die Schule einen eigenen Informatikraum und die Schüler werden in den Umgang mit Computern eingeführt.
- Gott soll trotz aller Entwicklung und allem Fortschritt immer im Mittelpunkt bleiben. Das Wichtigste ist, dass die Kinder Jesus als ihren Herrn annehmen, im Glauben wachsen und starke Persönlichkeiten werden. Die Bildung kommt gleich danach.
Die Feier schloss mit einem Rundgang durch die Klassenräume und einem Imbiss, den das Schulkomitee vorbereitet hatte.
Ich persönlich war und bleibe beeindruckt, wenn ich daran denke, dass einst einige Personen die Vision hatten, den Kindern in Nueva Durango eine bessere Ausbildung zu ermöglichen, als sie selber sie erhalten hatten, und daraufhin keine Mühe und Anstrengung scheuten, diesen Traum Realität werden zu lassen. Beeindruckend ist für mich auch der Einsatz der Lehrer, die sich selbstlos der Erziehungsarbeit in dieser Schule widmen.
Von ganzem Herzen wünsche ich der gesamten Schulgemeinschaft auch in Zukunft Weitsicht, Ausdauer und Erfolg in der Vorbereitung ihrer jungen Menschen. Denn sie sind die Zukunft für Nueva Durango! Gott segne euch!
Informationen Beate Penner, Kolonie Friesland. Mennoniten Post.
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