Mennonitische Kolonie erhält wichtigen Besuch
- Klaus Klaassen
- 22. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Apr.

Bolivien befindet sich im Wahlkampf. Die Präsidentschaftswahlen sind für den 17. August diesen Jahres angesetzt. Jetzt besuchte der Präsidentschaftskandidat der größten Oppositionspartei die Mennoniten.
Präsidentschaftskandidat Samuel Doria Medina besuchte am 12. April die mennonitische Kolonie "El Breal" in Yacuiba, Tarija. Bei dieser Gelegenheit hob er die Bemühungen der über 250 Familien hervor, die dort unermüdlich daran arbeiten, Mais, Sojabohnen, Sorghum, und Trauben anzubauen. Auch hob er die von den Mennoniten betriebene Milchwirtschaft hervor.

„Es kommt nicht oft vor, deshalb bin ich sehr dankbar für die Gelegenheit, eine mennonitische Kolonie von innen kennenzulernen. Ich habe gesehen, dass die Mennoniten sehr engagiert sind und jeden Tag früh aufstehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da ich selbst auch so bin, ist es für mich sehr befriedigend, hier zu sein“, sagte er.

In Begleitung seines Mitstreiters Vicente Cuellar aus Santa Cruz sprach er bei einer Versammlung zu den mennonitischen Bauern. Dort erklärte einer der mennonitischen Vorsteher, dass sie unter der Bürokratie, dem Papieraufwand und implizit auch unter der Bedrängnis durch die bolivianischen Behörden leiden.
Samuel antwortete, er werde die landwirtschaftlichen Erzeuger von Beschränkungen und Bürokratie befreien, weil er sie brauche, um zu produzieren, zu exportieren und dem Land Dollar zu verschaffen. „Wir werden außerdem die Verwendung von modifiziertem Saatgut liberalisieren, damit sie unter gleichen Bedingungen mit den Produzenten in Paraguay, Argentinien oder Brasilien konkurrieren können“, sagte er. „Bolivien darf seine eigene Produktion im Vergleich zu den Nachbarländern nicht beeinträchtigen“, fügte er hinzu.
Er verwies auch auf die Situation der über 146 mennonitischen Kolonien in Bolivien, die zur Ernährungssicherheit des Landes beitragen und Unterstützung benötigen, um wettbewerbsfähiger und vor allem rechtssicherer zu werden.

Aus der Kolonie heraus postete er folgende Nachricht in den sozialen Medien: „Ich habe den Mennoniten gesagt, dass ich die Eigentumsrechte aller Bauern gegen Übergriffe von Landbesetzern garantieren werde. Dass es in 100 Tagen Treibstoff geben wird. Und auch, dass ich ihren Glauben und ihre Lebensweise respektiere“, schrieb er.

Die mennonitischen Bauern freuten sich über diesen Besuch und besonders darüber, dass ihre Anliegen gehört werden. Bleibt die Hoffnung, dass nach der Präsidentschaftswahl die Versprechungen auch in die Tat umgesetzt werden können.
Informationen aus der lokalen Presse (eju.tv) und persönlicher Kontakte übersetzt und ergänzt
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