Historischer Kälteeinbruch in Paraguay: Temperaturen erreichen Rekordtief
- Klaus Klaassen
- vor 6 Tagen
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In der vergangenen Woche erlebte Paraguay einen beispiellosen Kälteeinbruch, der in manchen Bereichen die niedrigsten Temperaturen seit 38 Jahren brachte. Diese extreme Wetterlage stellte das Land vor erhebliche Herausforderungen.
Am 22. Juni 2025 erreichte eine Polarfront Paraguay und brachte Temperaturen, die in einigen Regionen auf bis zu 0 °C fielen. Besonders betroffen waren die Departements Asunción, Central, Cordillera, Itapúa, Caazapá, Guairá und Alto Paraná, wo die Temperaturen sogar unter den Gefrierpunkt sanken. In der Hauptstadt Asunción wurden am 23. Juni Tiefstwerte von 3 °C gemessen.

Dieser Kälteeinbruch erinnert an frühere extreme Wetterereignisse in Paraguay. So wurde beispielsweise am 18. Juli 1975 in Nueva Asunción -5 °C gemessen. Weitere bemerkenswerte historische Tiefstwerte umfassen -7,5 °C in Pratts Gill am 13. Juli 2000 und -6 °C in Encarnación am 25. Juni 1945.
Die Mennoniten in Paraguay, die hauptsächlich im Chaco und im Osten des Landes leben, waren stark von diesem Kälteeinbruch betroffen. Der plötzliche Temperatursturz hat die landwirtschaftliche Produktion und die Viehzucht, die das Rückgrat der mennonitischen Kolonien bilden, erheblich beeinträchtigt. Viele mennonitische Bauern mussten zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um ihre Ernten und Tiere vor der Kälte zu schützen.

Der plötzliche Temperatursturz belastete das ohnehin schon stark beanspruchte Gesundheitssystem des Landes. Das Ministerium für öffentliche Gesundheit warnte vor einem Anstieg von Atemwegserkrankungen, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen. Die Krankenhäuser meldeten überfüllte Wartezimmer und einen Mangel an Betten und medizinischem Personal.

Durch die niedrigen Temperaturen gab es auch schon Todesopfer. Leider passiert es in Paraguay immer wieder, dass Menschen bei Kälteeinbrüchen erfrieren.
Um die Auswirkungen der Kälte zu mildern, rief das Gesundheitsministerium die Bevölkerung zu Vorsichtsmaßnahmen auf. Dazu gehörten das Tragen warmer Kleidung, das Vermeiden von unnötigen Aufenthalten im Freien und besondere Vorsicht bei der Beheizung von Wohnräumen. Die Behörden betonten die Wichtigkeit, besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke zu schützen.
Meteorologen prognostizieren, dass die Kältewelle noch einige Tage anhalten könnte, bevor die Temperaturen wieder auf ein normales Niveau steigen. Die Bevölkerung wird weiterhin aufgefordert, wachsam zu bleiben und die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zu befolgen.
Informationen aus der lokalen Presse, übersetzt und angepasst
Bilder von Johan Harder
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