Gründung 1992
Herkunft der Siedler: Paraguay und Kolonie "Las Pavas"
Ansiedlung
Im Jahre 1992 zogen die ersten Siedlerfamilien in die Kolonie "Las Palmas". Diese ersten Siedler kamen aus der Kolonie "Las Pavas" in der Nähe des Städtchens Paurito. Da schon 1976 eine Gruppe der Rheinländer Gemeinde aus "Las Pavas" die Kolonie verließ und die Kolonie "Cupesi" gründete und 1984 dann noch eine weitere Gruppe die Kolonie "Las Pavas" verließ um die Kolonie "Nueva Holanda" zu gründen, blieb nur noch eine kleine Gruppe in der Kolonie "Las Pavas" übrig. Diese Gruppe der Zurückgebliebenen schloss sich der Sommerfelder Gemeinde in der Kolonie "Canadiense I" an. Diese Gruppe entschloss sich dann später, weiter nördlich nach neuem Siedlungsland zu suchen. So wurde 170 Kilometer nördlich von Santa Cruz in der Nähe der kleinen Stadt San Ramon Land gekauft.
1992 zogen die ersten Siedlerfamilien, Dietrich Bergen, Isaak Teichroeb und Jakob Fehr in die neue Kolonie.
Das Land war mit hohen Wald bewachsen und so wurden erst damit begonnen die ersten Wege und Straßen mit Raupenschleppern anzulegen.
Hausrat und Geräte wurden aus der alten Kolonie mitgebracht. So erzählte eine Witwe wie der Umzug bei ihr verlaufen ist. Ihr Holzhaus wurde in der alten Kolonie auf einen Anhänger geladen. Dann wurde das Holzhaus in die neue Siedlung gebracht und dort auf der neuen Hofstelle abgestellt. Die Witwe war den gesamten Umzug über in ihrem Haus gewesen, und nachdem das Holzhaus abgestellt war konnte sie, als ob nichts gewesen, das Abendbrot zubereiten. Leider verlaufen nicht alle Umzüge so einfach und problemlos.
Schule
Schon Anfang 1993 wurde eine Schule gebaut. In dieser Schule begann Äbi Bergen als erster Schullehrer der Altkolonie "Las Palmas" den Schulunterricht mit 17 Schulkindern.
Im November 2007 hatte die Altkolonie "Las Palmas" 3 Schulgebäude mit ja einem Schullehrer und insgesamt ungefähr 80 Schulkinder.
Krankenpflege
Aus der alten Kolonie kamen bei der Ansiedlung keine Krankenpfleger mit. Bei Erkrankungen fuhren die Siedler in die nahe gelegene Stadt San Ramon. Oft fuhren die Siedler auch etwas weiter nach San Javier, weil dort die Ärzte über mehrere Jahre blieben nicht so wie in San Ramon wo die Ärzte jährlich wechselten.
Für leichte Erkrankungen gibt es mittlerweile einen Krankenpfleger in der Kolonie "Las Palmas" und auch eine kleine Apotheke. Bei scheren Erkrankungen fahren heute die meisten nach Santa Cruz in die Krankenhäuser.
Gemeinde
Während des ersten Jahres wurden die Siedler gelegentlich von Predigern aus der Kolonie "Canadiense I" besucht. Als dann 1993 Prediger Abram Falk nach "Las Palmas" zog, diente er der Gemeinde für die nächsten 3 Jahre als Prediger. Dann gab es eine Predigerwahl in der Gemeinde. Den Ältestendienst verrichtete zu dem Zeitpunkt Ältester Dietrich Dück aus der Kolonie "Canadiense II".
Im Oktober 1999 wurde dann Ältester Peter Giesbrecht von dem Ältesten Dietrich Dück im Ältestenamt eingesegnet. Ältester Peter Giesbrecht verrichtete noch im November 2007 den Ältestendienst und ihm standen 2 Prediger und 1 Diakon zur Seite.
Die anfänglichen Gottesdienste hatten die Siedler in der ersten Schule. Im Dezember 1996 wurde dann die neue Kirche eingeweiht. Der Kirchenbau kostete damals 36.000 US Dollar.
Wirtschaft
Da die Siedler ihre Landmaschinen und Geräte aus der alten Kolonie mitbrachten, wurde nach der Rodung sofort mit dem Anbau von Soja und Mais begonnen.
Soja und Mais waren bis 2007 immer noch die Hauptanbauprodukte, allerdings wurde auch immer mehr Sonnenblumen angepflanzt.
Die Milchproduktion in der Kolonie "Las Palmas" war schwach. Etliche Bauern verarbeiteten die eigene Milch Zuhause zu Käse, doch es gab nie eine Käserei in der Kolonie und es wurde auch keine frische Milch rausgefahren.
Die Fleischviehhaltung ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, doch kommen die Haupteinnahmen der Siedler weiter aus der Landwirtschaft.
Die Brunnen in der Kolonie "Las Palmas" sind nur bis 30 Meter tief. Das Wasser kommt dann hoch bis auf 10 Meter unter der Oberfläche. Allerdings ist die Qualität des Wassers sehr verschieden. Es gibt Brunnen mit sehr gutem Wasser und es gibt Brunnen mit unbrauchbarem Salzwasser. Als Ausweg wird viel Regenwasser in Zisternen aufgefangen und für den Haushalt gebraucht.
Informationen von Prediger Abram Falk
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