Zerbrechlicher Frieden: Kolumbiens neue Gewaltspirale
- Redaktion
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Aktualisiert: vor 1 Tag

In Kolumbien kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit verschiedenen Guerillagruppen untereinander und auch mit der kolumbianischen Armee. Die Mennoniten die sich in den letzten 15 Jahren in Kolumbien angesiedelt haben, sind glücklicherweise von diesen Kämpfen verschont geblieben.
Die mennonitischen Kolonien liegen weiter im Süden des Landes wo die Situation noch ruhig ist, wie aus den Kolonien zu hören war.

In der Region Catatumbo (Nordosten Kolumbiens) kommt es seit Mitte Januar 2025 immer wieder zu heftigen Kämpfen zwischen der Guerillagruppe ELN (Ejército de Liberación Nacional) und Splittergruppen der ehemaligen FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens). Diese Gruppen kämpfen um die Kontrolle über lukrative illegale Geschäfte wie Drogenhandel, Waffenhandel und illegalen Bergbau.

Bisher wurden bereits über 100 Menschen in diesem Konflikt getötet, und mehr als 20.000 Menschen mussten fliehen. Viele suchten Zuflucht in der Stadt Cúcuta oder sogar im Nachbarland Venezuela.
Die kolumbianische Regierung spricht von Kriegsverbrechen und einem Massaker an der wehrlosen Zivilbevölkerung durch die ELN.
Reaktion der Regierung
Präsident Gustavo Petro hat den Notstand ausgerufen, die Friedensverhandlungen mit der ELN ausgesetzt und der Gruppe den Krieg erklärt: „Die ELN hat den Weg des Krieges gewählt und Krieg werden sie bekommen.“

Über 5.000 Soldaten wurden in die betroffenen Gebiete entsandt, um die Bevölkerung zu schützen und die Lage zu stabilisieren.
Hintergrund
- Der Konflikt in Kolumbien besteht seit den 1960er-Jahren und involviert linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs, Drogenkartelle und die Armee.
- Zwar wurde 2016 ein Friedensvertrag mit der FARC unterzeichnet, doch viele Splittergruppen lehnten diesen ab und sind weiterhin aktiv.
- Die ELN war nie Teil des Friedensabkommens und gilt heute als die stärkste aktive Guerillagruppe im Land.
Informationen aus den Zeitungen: "latinamericareports", "reuters", "amerika21" und persönlichen Kontakten
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