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El Tinto

Gründung der Kolonie 1997
Herkunft der Siedler: Paraguay
Gemeindeleiter: Isaak Harms

Ansiedlung

Im September 1997 kamen die ersten Siedler in die neue Ansiedlung "El Tinto". Die Siedler kamen aus der Kolonie "Rio Verde" in Paraguay.


Gründe für die Auswanderung waren: Landnot und gerichtliche Anklagen gegen den Ältesten von Seiten etlicher Siedler wegen Unterdrückung. Im Mittelpunkt stand aber die Frage, ob es erlaubt sei, eigene Autos zu fahren und andere moderne Geräte zu nutzen.

Während die Unstimmigkeiten in der Kolonie "Rio Verde" anhielten, fuhren 4 Männer aus Eigeninitiative nach Argentinien und nach Bolivien, um nach neuen Siedlungsmöglichkeiten zu suchen.


Nach ihrer Rückkehr berichteten sie von ihren Nachforschungen und wurden dann von der Gemeinde beauftragt, nach neuem Siedlungsland im Ausland zu suchen. Diese Männer sind dann wohl noch drei Mal in Bolivien gewesen und haben nach passendem Land gesucht. Auf ihrer vierten Bolivienreise wurde dann ein Landstück 180 Kilometer östlich von Santa Cruz ungefähr 10 Kilometer südlich der Zughaltestelle "El Tinto" an der Bahnlinie nach Brasilien gekauft.


Die ersten Siedler die auf das neue Land zogen, waren Johann Giesbrecht und Johann Neufeld. Binnen 2 Wochen folgten mehr Familien.


Die Siedler brachten von Paraguay ihre ganze Habe mit, wozu auch die Traktoren mit Landgeräte, die Erntemaschinen und auch etliche Milchkühe gehörten.

Die ersten Häuschen wurden sofort nach der Ankunft von mitgebrachten Blechplatten zusammengenagelt und konnten bezogen werden.

Dann begannen die Rodungsarbeiten direkt mit Raupenschleppern.

Schule

Im Juni 1998 begann der Unterricht in Campo 7 in der neu erbauten Schule mit ungefähr 15 Schulkindern und dem ersten Schullehrer Johann Fröse.


Im November 2007 hatte die Kolonie "El Tinto" 6 Schulen mit jeweils einem Lehrer und 160 Schulkindern.

Krankenpflege

Aus Paraguay kamen keine Krankenpfleger mit nach Bolivien. Die Kranken wurden entweder nach Santa Cruz oder nach San Jose de Chiquitos gebracht. Die Entfernung zu beiden Städten ist von der Kolonie "El Tinto" fast die gleiche und so richtet man sich dann danach wann es die erste Verbindung in eines dieser Orte gab. Da es in der Kolonie glücklicherweise nur wenige Unfälle gab, musste der doch lange Weg selten in Anspruch genommen werden.


2007 gab es einige Privatpersonen in der Kolonie, die als Hebamme arbeiteten oder erste Hilfe bei Krankheitsfällen gaben. Auch wurden die Kranken mit selbst hergestellter Medizin versorgt.

Gemeindearbeit

Mit der ersten Gruppe kamen die Prediger Isaak Harms und Kornelius Banman mit und dienten in der Gemeinde.


Im Jahre 2000 kam dann Ältester Johann Neufeld aus "Rio Verde" in Paraguay nach "El Tinto" und diente hier dann als Ältester.


Ältester Johann Neufeld starb im November 2004. Dann wurde Isaak Harms als Ältester gewählt und vom Ältesten Heinrich Siemens aus Campeche, Mexiko in seinem Ältestenamt bestätigt. Ältester Isaak Harms diente im November 2007 als Ältester in der Kolonie "El Tinto" und auch in der Kolonie "Neuland".  Ihm standen 5 Prediger und 1 Diakon zur Seite.


Die ersten Gottesdienste wurden in Privathäusern durchgeführt. Als dann das erste Schulgebäude fertig war, wurden die Sonntagsgottesdienste dort abgehalten.


Im Jahre 1999 wurde mit dem Kirchbau begonnen. Diese Kirche wurde im Jahre 2000 von Ältesten Jakob Enns aus Manitoba, Paraguay, eingesegnet.


Im Jahre 2006 wurde dann eine zweite Kirche gebaut und eingesegnet. In diesen beiden Kirchen versammeln sich jetzt die Gottesdienstbesucher an den Sonntagen.

Wirtschaft

Während der ersten Siedlungsjahren beschäftigten sich die Siedler hauptsächlich mit dem Ackerbau. Angepflanzt wurde Soja, Mais und Sorghum.

Auch in den folgenden Jahren wurden immer noch die selben Landwirtschaftsprodukte angepflanzt. Es kamen noch im geringerem Maße Sesam und Sonnenblumen dazu.


Da mehrere trockene Jahre mit sehr geringen Ernten kamen und die Gegend von "El Tinto" schon in einer etwas trockeneren Zone liegt, kam immer mehr Milchvieh in die Kolonie. 2007 hatten die meisten Siedler neben der Landwirtschaft und eine Milchwirtschaft. In der Kolonie "El Tinto" gab es 2007 zwei Käsereien, doch wurde die meiste Milch an die nationale Molkereigesellschaft "PIL" verkauft.


Die Fleischtierhaltung hat über die Jahre zugenommen aber die Milchwirtschaft blieb doch die Haupteinnahmequelle.


Die Brunnen haben meistens eine Tiefe von 180 Meter und liefern sehr gutes Wasser. Der Wasserspiegel steigt im Rohr bis auf 15 Meter unter der Oberfläche an.

(Informationen von Johan Giesbrecht)

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