Buena Vista
Gründung der Kolonie 1999
Herkunft der Siedler: Bolivien
Gemeindeleiter: Sieghard Schartner
Ansiedlung
Im September 1999 fand die Einweihungsfeier der Wohnsiedlung "Colonizacion Buena Vista" statt.
Während des Jahres 1999 hatten sich etliche Familien in den Kolonien "Campo Leon", "Leoncito" und "Canadiense 2" ins besondere über einen besseren Schulunterricht für ihre jungen Leute Gedanken gemacht. Als dann in der Kolonie "Campo Leon" der Beschluss gefasst wurde, ihre bis dahin deutsche Schule dem kanadischen Schulprogramm anzupassen, da es leichter war Lehrer aus den unterstützenden Gemeinden aus Kanada zu bekommen, schlossen sich 10 Familien, kommend aus "Campo Leon", "Leoncito" und "Canadiense 2" zusammen, um gemeinsam etwas Neues aufzubauen.
Die 4 Hauptziele dieser neuen Gemeinschaft wurden so formuliert: Gemeinsam wollen wir
1. Eine gute deutsche Schule
2. Eine gute Klinik
3. Eine mennonitische Gemeinde
4. Ein Alten- und Pflegeheim
gründen und dann auch betreiben.
Um diese Ziele in die Tat umzusetzen, wurde im August 1999 angrenzend an die Kolonie "Canadiense 2" ein Landstück von 52 Hektar gekauft um dort ein mennonitisches Zentrum aufzubauen.
Am 6. September versammelten sich dann diese 10 Familien zur Einweihungsfeier und somit zum ersten Gottesdienst in "Buena Vista" auf einer mit Handarbeit gereinigten Waldlichtung.
Als erste Familie zog Abram Kröker von "Campo Leon" Anfangs 2001 in ihr neues Haus. Die Grundstücke einer Hofstelle in "Buena Vista" sind 2400 m² groß.
Schule
Noch im Jahr 1999 wurde das erste Schulhaus gebaut. Im März 2000 begann der Unterricht mit den ersten Lehrerinnen Betty Kröker und Adina Schröder die 13 Schulkinder verteilt auf 4 Klassen unterrichteten.
Bis Dezember 2007 war die Schule um drei weitere Klassenräume erweitert worden, wo 3 Lehrerinnen 26 Schulkinder in 6 Klassen und 5 Kindergartenkinder unterrichteten.
Von den Schülern die diese Schule durchlaufen haben, setzen einige ihr Sekundarstudium in Santa Cruz und in Rosal (Bolivianerdorf) fort.
Krankenpflege
Während des Jahres 2002 wurden durch freiwillige Spenden für den Bau einer Klinik gesammelt und mit dem Bau begonnen. Im Mai des Jahres 2003 wurde dieser Bau abgeschlossen und Frau Sylvia Schartner (ausgebildete Krankenschwester in Paraguay) begann mit der Betreuung der Hilfesuchenden.
Im Dezember 2007 wurde die Klinik immer noch von Frau Sylvia Schartner geleitet und von vielen Hilfesuchenden, seien es Bolivianer, Ayoreos (Indianer) oder Mennoniten besucht. Die meisten Patienten kommen aus nicht mennonitischem Hintergrund.
Bei schweren Krankheitsfällen wurden die Kranken bis Pailon oder Santa Cruz gebracht.
Gemeinde
Bei den 10 Gründerfamilien von "Buena Vista" war kein Prediger dabei. So entstanden Kontakte zu Sieghard Schartner (ordinierter Prediger der EMB-Gemeinde in Filadelfia, Paraguay), der in Centro Menno in Santa Cruz einen Dienst für das MCC machte. Während des Jahres 2001 kam das Ehepaar Schartner einmal monatlich und im Jahr 2002 zweimal monatlich für die Sonntagsgottesdienste. Im März 2003 zog das Ehepaar Schartner dann nach "Buena Vista", wo Frau Schatner die Verantwortung für die Klinik und Sieghard Schartner die Hauptverantwortung für den Gemeindebau übernahmen.
Am zweiten Pfingsttag 2003 schlossen sich dann 15 Gläubige zu einer Gemeinde zusammen, die sich "Evangelische Mennonitische Allianzgemeinde von Bolivien" nannte zusammen. Diese Gemeinde wurde von der EMB in Filadelfia (Paraguay) begleitet.
Prediger Sieghard Schartner leitete noch im November 2007 die Gemeinde. Ihm standen in der Gemeindearbeit 1 Prediger und ein von der Gemeinde gewähltes Vorstandsmitglied zur Seite. Familie Schartner lebt heute in Filadelfia, Paraguay.
Die Gottesdienste fanden bis 2008 in dem ersten als ersten gebauten Schulsaal statt. 2007 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen, wo dann nach Fertigstellung die Gottesdienste abgehalten werden.
Wirtschaft
Die Gründerfamilien hatten alle ihre Ländereien mit den dazu gehörenden Wohnhäusern in den Kolonien. So hat es sich ergeben, dass das Zentrum "Buena Vista" sich nur langsam entwickelte, da manche Familien wohl die Schule und die Klinik nutzten und auch bei den Gottesdiensten dabei waren, sonst aber auf ihren alten Höfen wohnen blieben.
Die meisten Familien leben von der Fleischproduktion. Einige melken und andere haben noch etwas Landwirtschaft.
Schon im Jahre 1999 wurde der erste Brunnen mit einer Tiefe von 62 Meter gebohrt und eine Pumpeinrichtung mit Wassertank aufgebaut. Das sehr gute Wasser steigt im Rohr bis auf 15 Meter unter der Oberfläche.
Von diesem Brunnen werden 12 Wohnhäuser mit Wasser versorgt und die Abnehmer zahlen an die Wasserkasse, was die eingebauten Wasseruhren angeben.
(Informationen von Prediger Sieghard Schartner, Bilder Klaus H. Klaassen)