Milagrosa
Gründung der Kolonie 1997
Herkunft der Siedler: Kolonie "Belize"
Gemeindeleiter: Peter Banmann

Ansiedlung
Im Jahre 1997 zogen die ersten Siedler in die neue Ansiedlung "Milagrosa". Die Kolonie "Milagrosa" ist eine Tochterkolonie von der Kolonie "Belize". Durch die Landnot die sich in der Mutterkolonie mit der Zeit einstellte, wurde neues Siedlungsland benötigt. So wurde von der Gemeinde ein Landkomplex ungefähr 60 Kilometer südlich der Bahnstation "Pozo del Tigre" gekauft. "Milagrosa" liegt also 180 Kilometer südöstlich von Santa Cruz.
Dieses Landstück liegt im Grenzgebiet der Trockenzone.
Als erste Siedlerfamilien zogen Peter Neufeld, David Penner, Abram Friesen und andere in die neue Ansiedlung.
Die Vermessungen des Landes und die ersten Rodungen wurden von der Kolonie "Belize" aus gemacht, bevor die ersten Siedler auf das neue Land zogen.
Schule
Schon im Jahre 1998 wurde die erste Schule gebaut und der Schulunterricht begann. Als erster Schullehrer unterrichtete Peter Rempel ca. 15 Schulkinder.
Im Jahre 2007 hatte die Kolonie 5 Schulen mit jeweils einem Lehrer und insgesamt 112 Schulkinder.
Krankenpflege
Bei der Ansiedlung kamen keine Krankenpfleger mit in die Kolonie. Bis 2007 gab es noch keine Krankenpfleger in der Kolonie "Milagrosa".
Bei Erkrankungen fuhr man in die benachbarte Kolonien "Santa Clara" oder "Belize". Viele fahren bei Erkrankungen direkt in die Krankenhäuser nach Santa Cruz.
Gemeindearbeit
Die beiden Prediger Peter Friesen und Peter Banmann zogen bei der Ansiedlung mit in die neue Kolonie. So begannen die regelmäßigen Sonntagsgottesdienste gleich in der neu erbauten Schule.
Den Ältestendienst verrichtete während der ersten Jahre Ältester Jakob Enns aus der Mutterkolonie "Belize". Im August 2006 wurde dann Prediger Peter Banmann als Ältester der Kolonie "Milagrosa" gewählt und vom Ältesten Jakob Enns eingesegnet.
Ältester Peter Banmann leitete noch im November 2007 die Gemeinde in "Milagrosa". Ihm standen im Gemeindedienst 3 Prediger zur Seite.
Im Jahre 2001 wurde die erste Kirche gebaut und eingeweiht. Später wurde dann noch eine Kirche gebaut, und heute finden die Sonntagsgottesdienste in diesen zwei Kirchen statt.
Wirtschaft
Die Landwirtschaftsmaschinen und auch das Milchvieh wurden aus der Mutterkolonie mitgebracht.
Da während der ersten Siedlungsjahren in Bolivien eine Trockenperiode herrschte, blieb der Ackerbau innerhalb der Kolonie recht begrenzt. Angepflanzt wurde etwas Soja, Sesam und dann Futter für Vieh und Pferde.
Da die Milchkühe aus der Mutterkolonie mitgebracht wurden, entwickelte sich schell die Milchproduktion. So begann schon während der Ansiedlungszeit eine Privatkäserei mit der Verarbeitung der frischen Milch zu Käse.
Dann organisierte man sich und begann mit einer gemeinsamen Käserei, die der Gemeinde gehört. Diese verarbeitet bis heute die Milch, die in der ganzen Kolonie abgeholt wird. An die nationale Molkereigesellschaft wird keine Milch geliefert.
Während der letzten Jahre stieg das Interesse an der Fleischtierhaltung, welche aber nie einen wichtigen Teil in der Koloniewirtschaft einnahm. Die Haupteinnahmen der Kolonie kommen aus der Milchwirtschaft.
Da die Kolonie "Milagrosa" im Grenzgebiet der Trockenzone liegt, kann nur selten eine zweite Ernte im Jahr eingefahren werden.
Die Brunnen haben eine Tiefe von 110 Metern. Diese Brunnen liefern dann viel und gutes Wasser, das im Rohr bis auf 20 Meter unter der Oberfläche aufsteigt. Bei flacheren Brunnen ist das Wasser salzig, hart und unbrauchbar.
(Informationen von Ehepaar Peter Friesen)