Manitoba
Gründung der Kolonie 1993
Herkunft der Siedler: Kolonie "Riva Palacios"
Gemeindeleiter Johann Neudorf
Ansiedlung
Im Jahre 1992 zogen die ersten Siedler in die Kolonie "Manitoba". Manitoba ist eine Tochterkolonie der Kolonie "Riva Palacios".
Da in der Kolonie "Riva Palacios" das Land knapp wurde, sucht die Gemeinde nach neuen Siedlungsmöglichkeiten. So wurde im Jahre 1991 ein größeres Landstück 75 Kilometer östlich von "Las Conchas", das 105 Kilometer nördlich von Santa Cruz an der Asphaltstraße nach "San Ramon" liegt, gekauft.
Die Ersten Siedlerfamilien die in Manitoba ankamen waren Abram Kornelsen, Abram Friesen, Abram Hamm und Jakob Teichroeb.
Die notwendigen Rodungen wurden gleich mit Raupenschleppern gemacht. Hausrat, Maschinen und Geräte, sowie das Milchvieh und die Pferde wurden aus der Mutterkolonie mitgebracht.
Schule
Der erste Schullehrer war Abram Hamm, der 1992 den Schulunterricht mit 16 Schulkindern in der neu erbauten Schule begann.
Im November 2007 hatte die Kolonie "Manitoba" 21 Schulen mit je einem Schullehrer und insgesamt 600 Schülern.
Krankenpfleger
Etliche Krankenpfleger kamen während der Ansiedlung mit in die neu Kolonie. Das Ehepaar Johann Wall hatte die meiste Erfahrung und war bis November 2007 in der Krankenbetreuung tätig. Mittlerweile gibt es einige Krankenpfleger mehr in der Kolonie.
Die Krankenpflege läuft auch hier wie in den meisten Fällen auf privater Ebene. Bei schweren Krankheitsfällen fährt man die die Stadt nach Santa Cruz.
Gemeinde
Im Jahre 1992 kam gleich mit den ersten Siedlern Prediger Abram Wall mit in die neue Kolonie. 1993 kam dann als zweiter Prediger Johann Neudorf aus der Mutterkolonie "Riva Palacios" dazu.
Den Ältestendienst machte während der ersten Jahre Ältester Johann Hamm von der Kolonie "Riva Palacios" aus. Im Jahr 1998 wurde dann Prediger Johann Neudorf als Ältester der Gemeinde von Ältester Johann Hamm eingesegnet.
Ältester Johann Neudorf leitete noch im November 2007 die Gemeinde und ihm standen 7 Prediger und 1 Diakon zur Seite.
Nachdem 1992 in Campo 309 die erste Schule fertig gestellt worden war, wurden auch die Gottesdienste da abgehalten.
Im Jahre 1996 wurde dann die erste Kirche gebaut. 2007 hatte die Kolonie "Manitoba" 3 Kirchen in welchen die sonntäglichen Gottesdienste stattfanden.
Seit 2015 gibt es in der Kolonie "Manitoba" eine Neugemeinde wo sich bekehrte Geschwister treffen.
Wirtschaft
Die Rodungen wurden direkt mit Raupenschleppern gemacht, sodass schnell mit der Landwirtschaft begonnen werden konnte.
Im Sommer wurde hauptsächlich Soja angepflanzt, im Winter Sonnenblumen und Sorghum für das Viehfutter.
Da aus der Mutterkolonie "Riva Palacios" die Milchkühe mitgebracht wurden, hatte die Milchproduktion von Anfang an einen wichtigen Platz. Während der ersten Jahre machte jede Familie selber Käse. 2007 gab es in der Kolonie 4 kleinere Käsereien die auf kooperativsbasis funktionierten. Die meiste Milch wird aber von der Molkereigesellschaft "PIL" mit dem Kühlwagen abgeholt.
Die Fleischtierhaltung hat die letzten Jahre zugenommen, doch blieb die Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle.
Bei der Ansiedlung in "Manitoba" wurde das Wasser in den ersten Jahren von der Nachbarkolonie "Neubergthal" geholt. Bei Bohrungen in der Kolonie "Manitoba" stieß man immer wieder auf harten Stein, der nicht durchgebohrt werden konnte. Später als es dann bessere Bohrmaschinen gab, wurde die Steinschicht durchbohrt und Brunnen angelegt mit einer Tiefe von 150 bis 300 Meter Tiefe. Das Wasser steigt dann im Rohr bis auf eine Höhe von 15 bis 18 Meter unter der Oberfläche auf. Es ist gutes und brauchbares Wasser.
Da die Brunnenfertigstellung sehr teuer und aufwendig ist, gibt es in den Dörfern nur ein oder zwei Brunnen. Das Wasser wird dann durch Leitungen in die einzelnen Häuser geleitet. Die Brunnen werden durch die Dorfgemeinschaft bezahlt und unterhalten. Die Bohrung eines Brunnen ist auch eine gefährliche Sache und so kam es in dieser Altkolonie 1994 zu einem Unglück mit mehreren Toten.
(Informationen von Ältesten Johann Neudorf)