El Dorado
Gründung der Kolonie 1996
Herkunft der Siedler: Kolonie "Riva Palacios"
Gemeindeleiter: Hermann Peters
Ansiedlung
Im Jahre 1996 zogen die ersten Siedler in die Kolonie "El Dorado".
In der Kolonie "Riva Palacios" gab es immer mehr junge Familien die kein eigenes Land bekommen konnten uns somit auf dem Hof der Eltern wohnen mussten. So wurde nach neuem Siedlungsland gesucht. Die Suche ergab eine Möglichkeit 80 Kilometer südlich von Santa Cruz und 20 Kilometer südlich der Kolonie "Riva Palacios" ein Landstück zu kaufen. Dieses Landstück liegt 8 Kilometer von der Asphaltstraße entfernt, die Santa Cruz mit Paraguay und Argentinien verbindet.
Da alle Siedlerfamilien die sich in "El Dorado" ansiedelten aus der Kolonie "Riva Palacios" kamen, kann "El Dorado" als Tochterkolonie von "Riva Palacios" angesehen werden.
Die ersten Siedlerfamilien, die Ende des Jahres 1996 in die neue Kolonie zogen, waren Johann K. Teichrieb und Jakob F. Wiebe.
Selbstverständlich zogen nicht nur junge Siedler in die neue Kolonie, sondern es verkauften auch erfahrene Bauern ihre Höfe in "Riva Palacios" und kauften in "El Dorado" neues Siedlungsland. Als ein Bauer nach dem Grund der Umsiedlunggefragt wurde, antwortete dieser mit Humor: "Die Gemeinde hatte neues Siedlungsland gekauft und da sie in der Kolonie Leute hatten, die da nicht viel Wert hatten, wurden diese nach "El Dorado" gebracht.
Dann kam aber der eigentlich der eigentliche Grund der Umsiedlung auch noch dazu. In der Kolonie hatte dieser Bauer 25 Hektar Land. Seine Familie wurde zahlreicher und er machte sich Sorgen, wie es weiter gehen würde. Da in der Kolonie "Riva Palacios" die Landpreise hoch waren, konnte er nach dem Verkauf seiner Wirtschaft in der neuen Siedlung 100 Hektar dafür kaufen. So hatte er mehr Ausweitungsmöglichkeiten und auch Reserveland für seine heranwachsende Söhne. Dieser Bauer hat heute eine sehr gut ausgebaute Wirtschaft in "El Dorado".
Viele Siedlerfamilien ziehen in solche Tochterkolonien, da durch den Verkauf des Landes in der bestehenden Kolonie in die neuen Siedlung wesentlich mehr Land gekauft werden kann. Somit sind auch die heranwachsende Söhne besser für die Zukunft abgesichert.
Gerodet wurde in dieser Siedlung direkt mit Raupenschleppern. Von der Mutterkolonie aus wurden die ersten Häuschen gebaut und die Familien zogen mit ihrem Hausrat und Ackergeräten auf das neue Land.
Schule
Der erste Schulunterricht begann mit der im Dezember 1997 in der neu gebauten Schule, wo die Kinder aus mehreren Dörfern zusammen kamen. Als erster Schullehrer der Kolonie unterrichtete Jakob Teichrieb damals 50 Schulkinder.
Im Jahre 2007 hatte jedes Dorf seine eigene Schule. Also hatte die Kolonie "El Dorado" 2007 16 Schulen mit je einem Schullehrer und insgesamt 529 Schulkinder.
Krankenpflege
Bei der Ansiedlung kamen keine Krankenpfleger mit in die Kolonie "El Dorado". Bei leichteren Erkrankungen fuhr man in die Mutterkolonie "Riva Palacios". Bei schwierigen Fällen fuhr man in die Krankenhäuser nach Santa Cruz.
Im Jahr 2007 gab es einen Krankenpfleger in der Kolonie, der auch ein Krankenhaus mit Internierungsmöglichkeiten aufgebaut hat. Auch eine Apotheke gehört dazu. Hier werden leichte Krankheitsfälle behandelt, Geburten durchgeführt, und weitere Kleinigkeiten gemacht. Bei schwierigen Erkrankungen fährt man dann in die gut ausgestatteten Krankenhäuser nach Santa Cruz.
Gemeindearbeit
Bei der Ansiedlung kamen aus der Kolonie "Riva Palcios" Prediger Franz Günther und Prediger Hermann Peters mit in die neue Siedlung. So begannen gleich die regelmäßigen Sonntagsgottesdienste in der neuen Schule.
Den Ältestendienst verrichtete während der ersten Jahre Ältester Johann Hamm von der Kolonie "Riva Palacios" aus.
Im Jahre 2004 wurde dann Prediger Hermann Peters als Ältester von "El Dorado" gewählt und von Ältesten Johann Hamm eingesegnet.
2007 leitete Ältester Hermann Peters die Gemeinde und ihm standen sechs Prediger und ein Diakon zur Seite. Ältester Hermann Hamm ist im Mai 2008 gestorben und Prediger Abram Neudorf ist als Ältester von "El Dorado" eingesegnet worden.
Die erste Gemeinde in "El Dorado" wurde im Jahre 2002 gebaut und eingeweiht.
2007 gab es in der Kolonie "El Dorado" drei Kirchen, wo sich die Gläubigen am Sonntag versammeln.
Wirtschaft
Die Siedler brachten ihre Maschinen und Landwirtschaftsgeräte aus der Kolonie "Riva Palacios" mit. Also waren sie für den Ackerbau mehr oder weniger gut ausgerüstet. So wurde neben den notwendigen Weideflächen für die Milchkühe hauptsächlich Ackerland vorbereitet und bearbeitet. Angepflanzt wurde Soja und Mais und dann Sorghum als Futterreserve.
Während der letzten Jahre wurde weniger Soja und Mais angepflanzt. Dafür wurde aber immer mehr Sesam angepflanzt.
2007 hatte die Landwirtschaft in der Kolonie wohl noch einen wichtigen Platz. doch wird sie immer unwichtiger. Als Gründe dafür wurden folgende Gründe angegeben:
- Die Kolonie liegt in einer etwas trocknen Zone und das Risiko für die Bauern ist groß.
- Dadurch, dass die große Milchverarbeitungsfabrik "PIL" in der Kolonie Frischmilch aufkauft, hat sich der Milchpreis stabilisiert und ist zur sicheren Einnahmequelle geworden.
Sobald die ersten Rodungen abgeschlossen waren und die Weiden soweit aufgewachsen waren, holten die Siedler ihre Milchkühe aus der Mutterkolonie. Schon im Jahre 1998 wurde privat mit einer Käserei angefangen. Im Laufe der Jahre schlossen sich dann die nahe gelegenen Dörfer zu Milch Kooperativen zusammen und bauten gemeinsam ihre Käsereien auf.
2007 gab es in der Kolonie "El Dorado" drei Käsereien auf Kooperativbasis, wo die Milch aufgekauft wird. Die meiste Milch wird dann an "PIL" weiterverkauft.
Die Fleischtierhaltung hat während der letzten Jahre stark zugenommen und bringt gute Einnahmen, obzwar durch die Milchproduktion doch mehr Geld in die Kolonie kommt als durch die Fleischproduktion.
Die Brunnen in der Kolonie haben je nach Lage eine Tiefe zwischen 85 und 160 Meter und liefern dann viel und gutes Wasser. Das Wasser steigt im Rohr bis auf 30 Meter unter der Oberfläche auf. Flachere Brunnen haben salziges Wasser welches nicht brauchbar ist.
Die Pumpanlagen werden in den meisten Fällen mit Windkraft betrieben.
(Informationen von Bauer Franz Enns)