In der Stadt Zürich hatte der Theologe Ulrich Zwingli angefangen, den Gottesdienst auf Grundlage der Bibel umzugestalten. Dieses führte zu verstärkten Diskusionen mit den Vertretern der katholischen Kirche. Am 16. Oktober begann die zweite Züricher Disputation und ging bis zum 29. Oktober.
In dieser zweiten Disputation wurden Fragen der kirchlichen Ausgestaltung behandelt. Auch hier ging Zwingli als Sieger hervor. In der Folge wurde die althergebrachte Messe abgeschafft, Bilder aus den Kirchen entfernt, Klöster aufgehoben. Die von Zwingli angestoßenen Reformen betrafen aber nicht nur das religiöse Leben, sondern durchdrangen mit ihren Neuerungen zum Schulwesen, den Ehegesetzen und den Sittengesetzen fast alle Lebensbereiche. Diese neuartige Form der städtischen Diskussion religiöser Fragen wurde noch oftmals erfolgreich kopiert. Zwingli wurde durch die erste Züricher Disputation zum Anführer der ersten gelungenen Stadtreformation.
Bis hierhin hatte Zwingli noch die Unterstützung der Taufgesinnten. Bei diesem Religionsgespräch zeigten sich aber schon die ersten Meinungsunterschiede. Zwingli wollte der bürgerlichen Obrigkeit, also dem Stadtrat von Zürich, die Entscheidung in Religionsfragen übertragen. Die Taufgesinnten lehnten aber die Zuständigkeit der bürgerliche Obrigkeit in Glaubensfragen ab. Somit entstand hier der erste Riss zwischen Zwingli und den Taufgesinnten.
Zwingli setzte seine Überzeugung mit der Unterstützung des Züricher Stadtrates durch. Somit kam es im späteren Verlauf auch dazu, dass die reformierte Kirche unter der Leitung Zwinglis die Taufgesinnten verfolgt hat.
Eine Ausstellung zu dem Thema Täufer findet aktuell in der Mennoniten Brüdergemeinde Weilerbach statt. Es handelt sich hier um eine Ausstellung zum 500. jährigen Jubiläum der Täufer.
Weitere Infos unter: https://500jahretaeufer.de
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